An Auguste
Dich, Freundin, grüß’ ich im Gesange;
Wohl ist Dein Antlitz mir verhüllt,
Dein Engelblick, die Rosenwange:
Doch sing’ ich, weil mit süßem Drange
Die reinste Freundschaft mich erfüllt.
Es spricht aus allen Deinen Tönen
Ein Herz, gefühlvoll, wahr und rein.
Das Gute find’ ich mit dem Schönen
Bei Dir in göttlichem Verein.
Der Wohllaut wohnt auf Deinen Lippen,
Dein Witz, in freundlichem Geleit
Mit Einfalt und Bescheidenheit,
Entweicht gefahrlos allen Klippen,
Und spielt und tröstet und erfreut.
„Wie schön!“ sprichst Du bei jeder Blume,
Die in der Unschuld Heiligtume
Still in der Demut Schatten blüht.
Du huldigst nur der sanften Freude.
Die junge Flur im bunten Kleide,
Ein Herz, das für die Tugend glüht,
Des Freundes Wort ist Deine Freude,
Und Deine Lust ein süßes Lied.
Von Dir begrüßet ging ich heiter
Den Weg durch’s Pilgerleben weiter,
Und trug den Himmel im Gemüt,
Als wär’ ein Stern mir aufgegangen
Vor meinem nachtumwwölkten Blick,
Und mit dem innigsten Verlangen
Sehnt’ ich mich nun nach Dir zurück.
Des Heizens süßeste Bewegung,
Der Freude tief gefühlte Regung,
Verkündet Dir mein Liedermund;
Fiohblickend in Dein inn’res Leben,
Und ganz der Freundschaft hingegeben,
Knüpf’ ich mit Dir den schönsten Bund.