Der Tagelöhner

Ach lebe froh und ungestört
Durch Gottes Vatergüte,
Genieße, was er mir beschert,
Mit lindlichem Gemüte;
O! reich ist der, so arm er ist,
Dem Arbeit seine Kost versüßt.

Gesundheit ist mein Wunsch allein,
Ist täglich meine Bitte;
Zufriedenheit lehrt freundlich ein
In meine niedre Hütte!
Und Freud’ und Einfalt lächeln hier
Im Kreise meiner Lieben mir.

Und mich erfrischt der Schattenhain;
Hier streck’ ich meine Glieder,
Der süßen Ruhe mich zu freun,
Am heißen Mittag nieder;
Erquickend kommt für mich die Nacht,
Hab’ ich mein Tagewerk vollbracht!

Entfernt von Neid und Gram will ich
Des Lebens Glück genießen;
Besucht Freund Hain dann einst auch mich,
So will ich froh ihn grüßen;
Froh geh’ ich dann an seiner Hand
Hinüber in mein Vaterland.