An die Einfalt

Einfalt, der stillen Hütten Vertraute, Dir weih’ ich mein Loblied;
Dich, Dich grüß’ ich, der Mutter Natur holdlächelnde Tochter. —
Dich, der Unschuld Schwester, der Engel süße Gespielin!
Auf der offnen Stirne thront Dir des Himmlischen Würde,
Freude strahlet Dein Aug’, und Güte lächelt Dein Antlitz!
O! vergeblich streitet die Kunst mit Dir um den Vorrang!
Mag auch der törichte Stolz Dich fühllos spöttelnd verschmähen,
Mir, mir bleibest Du doch die heiß und ewig Geliebte.