Gedichte

Gedichte nach 1800

Tränen

Himmlische Liebe! zärtliche! wenn ich dein
   Vergäße, wenn ich, o ihr geschicklichen,
         Ihr feurgen, die voll Asche sind und
         Wüst und vereinsamet ohnedies schon,

Ihr lieben Inseln, Augen der Wunderwelt!
   Ihr nämlich geht nun einzig allein mich an,
         Ihr Ufer, wo die abgöttische
               Büßet, doch Himmlischen nur, die Liebe.

Denn allzudankbar haben die Heiligen
   Gedienet dort in Tagen der Schönheit und
         Die zorngen Helden; und viel Bäume
               Sind, und die Städte daselbst gestanden,

Sichtbar, gleich einem sinnigen Mann; itzt sind
   Die Helden tot, die Inseln der Liebe sind
         Entstellt fast. So muß übervorteilt,
               Albern doch überall sein die Liebe.

Ihr weichen Tränen, löschet das Augenlicht
   Mir aber nicht ganz aus; ein Gedächtnis doch,
         Damit ich edel sterbe, laßt ihr
               Trügrischen, Diebischen, mir nachleben.