Gedichte

Homburg

Geh unter, schöne Sonne

Geh unter, schöne Sonne, sie achteten
   Nur wenig dein, sie kannten dich, Heilge, nicht,
         Denn mühelos und stille bist du
               Über den Mühsamen aufgegangen.

Mir gehst du freundlich unter und auf, o Licht!
   Und wohl erkennt mein Auge dich, Herrliches!
         Denn göttlich stille ehren lernt' ich,
               Da Diotima den Sinn mir heilte.

O du des Himmels Botin! wie lauscht ich dir!
   Dir, Diotima! Liebe! wie sah von dir
         Zum goldnen Tage dieses Auge
               Glänzend und dankend empor. Da rauschten

Lebendiger die Quellen, es atmeten
   Der dunkeln Erde Blüten mich liebend an,
         Und lächelnd über Silberwolken
               Neigte sich segnend herab der Aether.