Jean-Pierre Duport

* 27.11.1741 in Paris
† 31.12.1818 in Berlin

Jean-Pierre Duport wurde am 27.11.1741 in Paris geboren.

Sein Vater war Tanzmeister – über weitere Details zur Familie - beispielsweise zur Mutter oder weiteren Geschwistern, außer seinem jüngeren Bruder Jean-Louis – fehlen entsprechende Nachweiset.

Jean-Pierre Duport war Schüler von Martin Berteau (ca. 1691–1771), dem Begründer der französischen Celloschule.

Seinen musikalischen Werdegang begann Duport in Paris. Er debütierte etwa mit 19 Jahren im Concert Spirituel, dem zentralen Konzertforum für nichtoperatische Musik zu dieser Zeit. In der Zeitschrift Mercure de France wurde 1761 ein Auftritt Duports erwähnt, bei dem er eine eigene Cello-Sonate spielte. Weitere positive Erwähnungen in der Zeitschrift folgten in den folgenden Jahren.

In den 1760er Jahren war der Musiker in Diensten des Prinzen von Conti tätig. Zwischen 1766 und 1769 gehörte er zur privaten Kapelle des Prinzen Louis François de Bourbon-Conti.

Gegen Ende der 1760er unternahm Duport Konzertreisen, die ihn u. a. nach England und Spanien führten. So erlangte der Künstler auch außerhalb Frankreichs Bekanntheit und etablierte sich als Künstler.

In den Jahren zwischen 1769 und 1773 hielt er sich in England und Spanien auf.

Im Jahr 1773 erhielt Duport das Angebot des preußischen König Friedrich dem Großen, in Preußen tätig zu werden. Er nahm das Angebot an und zog nach Potsdam und Berlin.

Er wurde dort Erster Cellist der Oper, Musiker in der königlichen Kapelle sowie Cellolehrer für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm.

Später, als sein ehemaliger Zögling als Friedrich Wilhelm II. den Thron bestieg, kam dies auch dem Musiker zugute: 1787 wurde er zum Oberintendanten der Kammermusik (Surintendant de la musique) bestellt und übernahm die Leitung der Kammermusik am preußischen Hof.

In Deutschland - insbesondere am preußischen Hof - wurde Duport zum wichtigen Impulsgeber im musikalischen Leben. Unter seiner Ägide wurde Berlin zu einem Zentrum für neue Kompositionen mit Cello — viele Komponisten wie Haydn und Mozart, widmeten dem Kronprinzen und dem Komponisten.  

Nach der preußischen Niederlage von 1806 löste der preußische König Friedrich Wilhelm III. das Hoforchester auf.

Im Zuge der Französischen Revolution übersiedelte sein Bruder Jean-Louis Dupört im Jahre1790 nach Berlin, wo die Brüder gemeinsam in der Berliner Hofmusik wirkten.

Während des Berliner Aufenthalts traf Duport auf Komponisten wie Mozart, der 1789 Variationen über ein Menuett von Duport (KV 573). schuf, und Beethoven.

Beethoven schrieb für und mit Duport die beiden Cellosonaten op. 5, die dem König Friedrich Wilhelm gewidmet waren und 1796 in Berlin uraufgeführt wurden.

Um 1811 zog sich Duport von seiner offiziellen Tätigkeit zurück.

Jean-Pierre Duport starb am 31.12.1818 in Berlin.

Nach seinem Ableben wurde sein Vermächtnis über seine Schüler, seinen Bruder und durch die Werke, die er angeregt hatte, wirksam weitergetragen.

Er war vor allem als Virtuose und Förderer des Cellospiels bekannt. Er komponierte mehrere Sätze von Cellosonaten und Kammermusik, die heute allerdings nur noch selten im Standardrepertoire sind.

Seine Rolle bei der Uraufführung der  Cello-Sonaten op. 5 iaus dem Werk Beethovens st historisch bedeutsam: diese Werke zählen zu den ersten echten Duo-Sonaten für Klavier und Cello, in denen das Cello nicht bloß Begleitinstrument ist, sondern gleichberechtigt mitwirkt.

Jean-Pierre Duport gilt als einer der Wegbereiter der deutschen Cellistenschule. Sein Einfluss wirkte durch seinen Bruder und Schülergenerationen fort.

Werke:

  • Sechs Sonaten für Cello und Basso op. 1 (1766)
  • Sechs Sonaten für Cello und Basso op. 2 (1772)
  • Sechs Sonaten für Cello und Basso op. 3 (1773)
  • Sechs Sonaten für Cello und Bass op. 4 (1808 – 1814)

Normdaten

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