Gedichte

An die Ehre

Einst war ich ruhig, schlummerte sorgenfrei
   Am stillen Moosquell, träumte von Stellas Kuß —
         Da riefst du, daß der Waldstrom stille
               Stand und erbebte, vom Eichenwipfel —

Auf sprang ich, fühlte taumelnd die Zauberkraft,
    Hin flog mein Atem, wo sie den Lieblingen
         Die schweißbetraufte Stirn im Haine
               Kühlend, die Eich und die Palme spendet.

Umdonnert, Meereswogen, die einsame
   Gewagte Bahn! euch höhnet mein kühnes Herz,
         Ertürmt euch, Felsen, ihr ermüdet
               Nie den geflügelten Fuß des Sängers.

So rief ich — stürzt' im Zauber des Aufrufs hin —
   Doch ha! der Täuschung — wenige Schritte sinds!
         Bemerkbar kaum! und Hohn der Spötter,
               Freude der Feigen umzischt den Armen.

Ach! schlummert' ich am murmelnden Moosquell noch,
   Ach! träumt' ich noch von Stellas Umarmungen.
         Doch nein! bei Mana nein! auch Streben
               Ziert, auch der Schwächeren Schweiß ist edel.