Johann Friedrich Zöllner

* 24.04.1753 in Neudamm/Neumark
† 12.09.1804 in Berlin

Johann Friedrich Zöllner wurde am 24.04.1753 Johann Friedrich Zöllner als Sohn eines königlich preußischen Försters geboren. Er wuchs in bescheidenen Verhältnissen auf und der Vater ermöglichte ihm Privatunterricht, der jedoch nicht sonderlich auf die Bedürfnisse des Knaben einging.

Er besuchte die Stadtschule und fand mit deren Rektor Gossow einen guten Lehrer, der seine Neugierde förderte. Später besuche er noch die Oberschule in Frankfurt an der Oder. 

An der Viadriana in Frankfurt an der Oder studierte er Theologie und Philosophie. Hier förderte ihn Professor Töllner und beide verband eine väterliche Freundschaft. Nach der Beendigung des Studiums übernahm Zöllner die Erziehung des Freiherrn Hans Ernst von Kottwitz, und begleitete ihn auf mehrere Reisen.

Er trat auf Wunsch des Ministers Zedlitz im Jahre 1779 eine Stelle als Prediger an der Charité an. Zwei Jahre später wurde er als Prediger an der Berliner Marienkirche angestellt und im Jahre 1788 erhielt er die Stelle eines Propstes an der Nikolaikirche. Gleichzeitig erhielt er das Amt eines Oberkonsitorialrats.

In der »Berliner Monatsschrift« stellte Zöllner die Frage »Was ist Aufklärung?«, die schließlich mit einem Essay des Königsberger Philosophen Immanuel Kant beantwortet wurde. Mit seiner Antwort lieferte er die bis heute gültige Definition der Aufklärung.

Im Auftrag des preußischen Königs Friedrich Wilhelm II. bereiste Zöllner reiste er in die entstehenden Industrieregionen in das heutige Ruhrgebiet und 1793 reiste er nach Hamburg um sich das Schulwesen in den Regionen anzuschauen. Er sollte aus seinen Reiseerfahrungen das Garnisonschulsystem reformieren, die jedoch nicht umgesetzt wurden.

Zusammen mit den Oberkonsistorialräten Spalding, Teller, Büsching, Sack und Gedike positionierte er sich gegen die Reformpläne des Ministers Wöllner. In seinen Berichten an das Kirchliche Departement ließ er immer wieder durchblicken, dass diese Vorhaben zur Verdummung und Heuchelei führten. Da Zöllner von Friedrich Wilhelm II. hoch geachtet wurde und der Monarch bei jeder Gelegenheit dieses mit Gunstbeweisen zeigte, konnte der sonst allmächtige Minister Wöllner wenig entgegensetzen.

Im Jahre 1800 erhielt er von Minister Massow die Berufung in das Oberschulkollegium, wo er den verstorbenen Johann Heinrich Ludwig Meierotto ersetzte. Er bearbeitete die Schulangelegenheiten in den östlichen Provinzen und begleitete im Jahre 1802 auch Minister von Massow zu Informationsreisen nach Ost- West- und Neuostpreußen und nach GedikesTod wurde Zöllner der geistige Leiter der Behörde.

Der Priester gehörte der Großen National-Mutterloge »Zu den drei Weltkugeln« an und wurde im Jahre 1798 zum Nationalgroßmeister der Loge gewählt.

Zwischen 1782 und 1804 erschien sein »Lesebuch für alle Stände« in zehn Bänden. Es versammelte aus den verschiedenen Wissensgebieten populäre Aufsätze. Im Jahre 1784 erschienen seine »Wöchentlichen Unterhaltngen des Wissens über die Erde und ihre Bewohner«. Er machte es sich auch zur Aufgabe das Werk Kants zu verbreiten und verfasste hierzu das Buch »Spekultative Philosophie«, ebenso verfasste er Reiseberichte. Insgesamt machte sich der Theologe als Publizist zur Verbreitung allgemeinen Wissens verdient. 

Er gehörte als aufgeklärter Geist auch der »Gesellschaft Naturforschender Freunde zu Berlin« an und war bereits seit dem Jahre 1791 Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Berliner Mittwochsgesellschaft, einer Geheimgesellschaft, die sich mit den Ideen der Spätaufklärung befasste.

Christian Friedrich Zöllner starb am 12.09.1804 in Berlin im Alter von 51 Jahren.

Werke:

  • Lesebuch für alle Stände. Zur Beförderung edler Grundsätze, ächten Geschmacks und nützlicher Kenntnisse, 10 Bde., 1781–1804
  • Wöchentliche Unterhaltungen über die Erde und ihre Bewohner, 9 Bde., 1784–1788; neunter Bd. bei Friedrich Maurer, Berlin 1788
  • Wöchentliche Unterhaltungen über die Charakteristik der Menschheit, 6 Bde., 1789–1791
  • Ueber Moses Mendelssohn's Jerusalem. Maurer, Berlin 1784
  • Briefe Über Schlesien, Krakau, Wieliczka, Und Die Grafschaft Glatz. Maurer, Berlin 1792
  • Johann Friedrich Zöllner's, Königlich-Preußischen Ober-Consistorialraths und Probstes in Berlin, Reise durch Pommern nach Rügen und einem Theile des Herzogthums Mecklenburg im Jahre 1795. In Briefen, Berlin 1797

Normdaten

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GND: 104197102

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