Andreas Saiffert
* 00.00.1747/48 in Leipzig
† 26.04.1810 in Paris
Andreas Saiffert wurde 1747 oder 1748 in Leipzig geboren. Das genaue Geburtsdatum ist heute jedoch nicht mehr ermittelbar.
Er hat wohl in Leipzig (?) Medizin studiert, sich aber schon bald nach dem Studium nach Frankreich begeben, wo er seit etwa 1769 in dem Dorf Gâtinais und dessen Umgebung (bis Sens, Joigny und Villeneuve) als Landarzt praktizierte.
Er begegnete dem französischen König Ludwig XV. (1710 - 1774), der den jungen talentierten Arzt wegen seiner mangelhaften Kenntnis der französischen Sprache verspottete.
1774 lässt er sich in Pont-sur-Seine für 2 Jahre als Arzt und Freund des Prinzen Xavier von Sachsen, Comte de Lusace (1730 - 1806)] nieder, der ab Mai 1775 Besitzer von Pont-sur-Seine ist.
Zusammen mit dessen Intendanten (dem Grafen Rivière? - Saiffert widmet seinen Wörterbuchbeitrag dem G++G++v+†»R++, »...der vor 28 Jahren verfolgt und dessen Versöhnungsplan mit Frankreich vor 7 Jahren gesiegt hat ...«; er sei seit 10 Jahren Zeuge von Saifferts Sprachbemühungen im Sinne der nie gedruckten Vorschläge S. von der Molde's gewesen) - wird er 2 Jahre später wegen »ungerechter und despotischer Handlungen« seitens des Prinzen (so Saiffert) entlassen.
Er zieht nach Paris, wo er für sieben Jahre (bis 1785) im Haus des Dentisten Bourdet in der rue Croix-des-Petits-Champs unterkommt. Dann wohnt er zwei Jahre lang in der rue de Richelieu, zieht 1788 oder 1789 in die Arcades du Jardin de L`†âgalité)_ Nr. 156 ("on me fit acheter cette maison" sagte er nach seiner Verhaftung dazu aus). Er kaufte im Namen des Herzogs von Orléans in der rue des Bons-Enfants ein Haus, wohnte selber noch (?) rue de Richelieu oder schon (seit 1793) in den Arcades du Palais-Royal no. 156.
Nach anfänglichen Belästigungen (zwei oder drei lettres de cachets) durch den Hof gewinnt er dort bald hohe Protektion und hat gute medizinische Erfolge. Schon 1785 ist er der Leibarzt des Duc de Chartres. In dessen Auftrag fragt er bei dem Prinzen von Sachsen, dessen Schwester mit dem Dauphin verheiratet ist, wegen der Heiratskonditionen für dessen Tochter an. Hierzu finden sich im Archives de l'Aube ein Antwortschreiben des Abbe de Sylvestres auf Saifferts Schreiben an Madame La Contesse de Saxe vom 25.10.1785, das auf den 02.11.1785 datiert ist sowie Saifferts Antworten vom 04. und 18.11.1785 mit einer Replik vom 21.11.1785.
Zu diesem Zeitpunkt unterschreibt Saiffert seinen Brief schon als erster Arzt des Duc de Chartres und Konsultant des Comte d'Artois, rue croix de petits champs. 1780 schon hatte er beim Ex-Jesuiten und Astronom Bošković eine originale "cervisia" getrunken (die "froment, raisins, et une plante très stimulante" enthielt). 1787 wird er als Arzt von der Prinzessin von Lamballe konsultiert. Daraus entwickelt sich bis zu ihrem gewaltsamen Tod im September 1792 eine intensive, über das rein Medizinische hinausgehende Beziehung, was er zwar in den Vernehmungen herunterspielte, später in seinen biographischen Notizen aber anders wertete.
Am 17. September 1785 wird er fast vergiftet: ein Anschlag wegen der durch die Kontakte mit dem Hof entstandenen kabalistischen Verwicklungen. Doch der Apotheker Costel und der Oberchirurg des Hauses Orléans, Imbert, retten ihn nach seinen eigenen Instruktionen.
Das Angebot, für 50.000 Livres Jahresgehalt als Arzt im Rang eines Generals an den russischen Hof zu gehen, lehnte er ab.
Im Juli 1787 begleitet er die Prinzessin von Lamballe auf einer Badereise nach England (12 Tage London, etwa 6 Wochen in Brighton, er besucht anschließend englische Provinzkrankenhäuser - und behandelt den Duc wg. Syphilis). In Großbritannien erhält er ein Manuskript über den Genuss von Tee, Wasser und Wein von dem englischen Arzt John W. [Whiston?], der über 18 Jahre in China gelebt hatte und 76jährig umkam, nachdem seine Schriften zum größten Teil beim Druck vernichtet worden waren. Saiffert vermutete dahinter jesuitische Machenschaften. Das Manuskript übersetzte er ins Deutsche (1786?), 1800 ins Französische. Gedruckt wurde es 1810 und von dem aus Italien stammenden Arzt und Ingenieur Antonio Pitaro (1774 - 1833?) mit kritischen Anmerkungen versehen herausgegeben.
Als Leibarzt der Prinzessin hatte Saiffert viele Kontakte zum Hof. Er war Mitglied der Freimaurerloge »Grande Ordre de France«. Im Zusammenhang mit den Freimaureraktivitäten berichtet viele Jahre später Charles NODIER (Souvenirs et portraits de la Révolution Française S.230ff.) ironisch, daß Saiffert abstrakt um das Wohl der Menschheit besorgt war im Rahmen einer Sekte à la Weisshaupt. Saiffert wußte fast alles - außer Französisch.
Anlässlich eines Dinners bei Bonneville waren auch 5 andere Personen anwesend: der alte Mercier, ein etwa 50jähriger polnischer Militär:Kościuszko, der Angloamerikaner Thomas Paine.
Schon vor der Französischen Revolution war er Mitglied einer Gesellschaft der Freunde der Freiheit (Comité Breton) geworden, aus der sich später die Jakobinervereinigung entwickelte. Saiffert bezeichnete sich als einen der ersten Ausländer in diesem Klub. Nach der Verhaftung des Herzogs von Orléans wurde Saiffert als dessen Leibarzt aus dem Club ausgeschlossen oder trat, als Marat Mitglied des Jakobinerklubs wurde, selbst sofort aus. Die von ihm vorgelegten Beweise für seine republikanische Gesinnung [u.a. eine auf seine Kosten gedruckte und in Deutschland verbreitete Freiheitsode] erwirkten nicht seine Wiederzulassung. Seine Version: auch als Hausmann [der dt. Verleger?] ihn später um Wiedereintritt bat, wollte er nicht mehr teilnehmen.
Über die Vorgänge während der Revolution ist er allseits gut unterrichtet. So teilen seine höfischen Patienten und -innen, die ihn als integren Mann kennen, ihm verschiedene politische Einzelheiten mit. So war er über den Pillnitzer Vertrag vom 27.08.1791 ebenso unterrichtet, wie über eine vermeintliche Bestechung :Robespierres durch den Hof. Den Plan des Hofes, die Truppen zur Auflösung der Nationalversammlung und der Verhaftung der Abgeordneten einzusetzen, wurde ihm von zwei Hofdamen der Königin Marie Antoniette verraten. Er informierte Péton im März 1792 über diese Pläne.
Im Frühsommer 1790 war er nochmals etwa einen Monat lang in London, um den Herzog von Orléans zur Rückkehr zu bewegen (vgl. Cabanes, S. 204, Anm.6).
Am 20./ und 21.Juni 06.1792 wurde die Königsfamilie verhaftet und er eilte in diesen gefahrvollen Tagen vom 12. - 14. Juli zur Prinzessin von Lamballe. Nach ihrer Verhaftung intervenierte er erfolglos für sie bei Danton, Robespierre, Petion, Marat und anderen. Sie wurde am 02.September 91792 bestialisch getötet, was er selber miterlebtmiterlebt, und in seinen Erinnerungen beschrieben hat.
(vgl. dazu auch den Bericht von Konrad Engelbert OELSNER:
Luzifer oder gereinigte Beiträge zur Geschichte der Französischen
Revolution. 2.Teil 1799, S. 172ff. und S. 326; jetzt auch: Peter
SCHMIDT, Der Terreurjournalismus und die Darstellung des Terreurs in
Deutschland nach dem Ende der Jakobinerherrschaft, in: Weimarer
Beiträge 29(1983), Nr.12, S. 2092-2111, hier: 2093ff.)
Spätestens seit seiner Intervention für die Prinzessin war er den JJakobinern ein suspekter Freund der Aristokratie. Vorher war er es schon durch die gesteigerte Ausländerfeindlichkeit um 1793 und seine aktive Teilnahme an der Gründung der "»Legion germanique" « in Verbindung mit Anarchasis CLOOTS Cloots 1792.
Man sehe sich die revolutionären Gedichte Saifferts einmal an. Arthur Chuquet hat sie abgedruckt (La Legion germanique, Paris 1904, S.349 - 353).
1793 6. November: im Zuge der Anti-Girondisten-Kampagne kam Saiffert aufgrund einer Denunziation des Italieners Louis Pio ins Gefängnis (16e jour du 2nd mois de l`an second, lt. CABANES, S.10).
Im Gefängnis arbeitete er als Arzt weiter: unter anderen rettete er den selbstmörderischen Ex-Kapuziner Chabot am 17. März 1794 durch ein Gegengift (Cabanes, S.40). Dessen Schwager Junius FREY hatte sein Dramenmanuskript unterdrücken bzw. als eigenes Produkt veröffentlichen wollen.
Die Verbindung zu dieser Clique von Glücksrittern und politischen Hazardeuren, die durch die Ostindien Comp. Aktienaffäre in Verruf geraten war, wirft ebenfalls einen Schatten auf Saiffert.
Er beginnt in der Zelle damit, seine sprachreformerischen (und biografischen) Gedanken aufs Papier zu bringen (1794 = II, 269* und III, Vorbericht S.XIII; anders: 1800 = I, 134). Die Liste der in seinem Haus konfiszierten Papiere enthielt u.a. als Nr. 41 bis 48 Blätter mit grammatikalischen Reflexionen, sowie den Hinweis auf sein im Januar 1793 begonnenes und 15 Tage vor der Verhaftung fertiggestelltes Drama "La mort de Basseville ou la Sotte politique de la cour de Rome".
Im August 1794 erfolgte seine Entlassung nach Widerlegung auch einer zweiten Denunziation im Gefängnis. Es erscheint nicht wahrscheinlich, daß Saiffert schon bald nach der Entlassung aus dem Gefängnis nach Deutschland reiste (so CABANES, S. 252), denn 1796 lernte der aus Hamburg immigrierte Karl Friedrich CRAMER (1752 - 1807) ihn in Paris kennen und schätzen, wie er in einem Brief an Klopstock nach Deutschland berichtete (Brief vom Nov.1796). Saiffert war weiterhin politisch gut informiert (Cramer an Sieveking: 20.IV. 1798), was im Dezember 1798 dazu führte, daß er sich angesichts der wieder unsicheren politischen Lage in der frz. Hauptstadt nach Lausanne zurückzog (Cramer
an Sieveking: 27.XII. 1798 und Briefe bei CABANES, S.505f.). Dort könnte er bei Freimaurerfreunden untergeschlüpft sein. Nachweisen läßt sich sein Aufenthalt nur aus den Bankanweisungen. Es kann auch sein, wie CABANES vermutet, daß er auf Druck von Talleyrand die französische Hauptstadt für drei Jahre verlassen mußte (vgl. CABANE†»S, S. 30/252). Leider ist der als Quelle brauchbare Briefwechsel Cramers mit Sieveking ab Ende 1798 nicht mehr überliefert, so daß hier keine verläßlichen Nachrichten erhalten geblieben sind.
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1802 wird SAIFFERT Zeitungsbesitzer (lt. Cabanes, S.341 zeigt ein
Mscpt aus der Bibliothèque de l'Opéra an, daß Saiffert 1802 Besitzer einer Zs. wurde, die bei CRAMER gedruckt wurde). Zu dieser Zeit wohnt er in der rue Saint Dominique no. 25.
Saiffert entwickelte auch neue Schrifttypen, die in seinen zukünftigen Werken Anwendung finden werden, gefördert und unterstützt von einer "Société philotypographique allemande", deren Mitglieder (mir) nicht bekannt sind. Vom 1.Oktober 1803 bis Anfang 1804 erscheint die Zeitung "PARISER LAUFBERICHT". Am 28.niv†Óse des Jahres XI (1804) wird Friedrich Wilhelm HAUSSNER
(lt. Meusel, DGT XXII.2, S. 620 hielt er von 1804-180_ deutsche Vorlesungen in Paris, früher hatte er sich mehrere Jahre in England aufgehalten, geb. zu... in Sachsen)
Redakteur des als Forum für SAIFFERTs Sprach- und Orthographiereformen gedachten Zs.projektes (Cabanes, S.342), das allerdings trotz verschiedener Interventionen bei der politischen Führung nicht floriert
(wohl auch wegen der Schwierigkeiten seines Druckers Cramer, der schließlich durch den Konkurs Henrichs (1806) ebenfalls in große finanzielle Schwierigkeiten kam; siehe u.a. die in den Archives Nationales in Paris unter der Nummer AN F7 3455 enthaltenen Briefe an Kellermann etc. vom Mai 1804, der wiederum beim Polizeiminister und beim Justizminister für Saiffert intervenierte)
und deshalb am 28. Januar 1805 von M. RAUX, dem kaiserlichen Übersetzer, im Musée des Aveugles, rue Sainte-Avoye, fortgesetzt wird (Cabanes, S.342: Es ist unbekannt, ob Saiffert weiterhin Besitzer bleibt).
SAIFFERT ist mit einer Leibrente der Prinzessin von Lamballe ausgestattet, die nach dem Verkauf ihres Hauses vom Bankier Baguenault ausgezahlt wird (sein jährliches Einkommen aus dieser Rente beträgt 2000 Livres/Francs, er ist Besitzer eines Hauses in der rue des Arcades de l`egalité) no.156: wert mehr als 200.000 Livres, lt. Cabanes, S. 38, auch S. 16). Schon 1794 hatte Saiffert
anläßlich der Vernehmung im Gefängnis zu seinen Vermögensverhältnissen geäußert, daß er eine Leibrente von 2000 Livres seit 2 Jahren nicht anrühre und die frühere Unterstützung durch Logenbrüder aus Sachsen seit drei Jahren nicht mehr zugestellt bekomme. Erst ab 1798 scheint die Auszahlung der Leibrente ohne
Schwierigkeiten erfolgt zu sein. Somit konnte sich Saiffert, materiell abgesichert, seinen Sprachreformen widmen.
So schreibt etwa Cramer an Frch. VIEWEG (Paris, den 1 Germinal.
XI. /Slg. Vieweg, Wolfenbüttel Nr. 336 / 3.Seite):
"Wie freue ich mich dass die gute Gesundheit die Sie in Paris eroberten fortdauert; wollte Gott Seifert wäre auch mir ein Heiland gewesen! Er hat Ihre Briefe bekommen: seine Adresse ist: rue Dominique No 1090. Er arbeitet immer in
seiner ungestorten Ruhe fort und wird sich an kein Geschrey kehren vor dem Sie ihn gern bewahren mochten! Das glückliche Temperament.
Schon im "Neuen Teutschen Merkur" 1803, 3.Band, 7. Stück, S. 185 - 202 hatte Johann Heinrich Campe einen Artikel "Fröhliche Botschaft für die Süchtlinge oder Hypochondristen" einrücken lassen, in dem er auf seine wunderbare Heilung durch Saiffert in Paris sowie auf die selbst dem eifrigen Sprachreformer nicht ganz geheuren deutschen Wortneubildungen des Arztes hingewiesen hatte
(ebd., S.198):
"... eben derselbe, von der Vorsehung zum Troste der armen Süchtlinge erweckte Heiland ist schon seit einem Jahre damit beschäftiget, seine Beobachtungen ...(199) öffentlich bekannt zu machen. Schon während C`s Aufenthalte in Paris
wurde mit dem Drucke diese Werkes angefangen."
Weiterhin heißt es in diesem Aufsatz (S.199f.) von der Sprachreform, daß sie
1) unsere altgothischen Buchstabenformen durch einfachere und geschmackvollere Schriftzüge zu verdrängen suche;
2) alles Fremde und Fremdartige aus unserer durch und durch verunreinigten Sprache rein ausfegen wolle, und in diesem Reinigungsgeschäfte um viele Schritte weiter gehen wolle, als Campe selbst für nöthig und für rathsam gehalten habe;
3) die sogenannte Rechtschreibung solle vereinfacht und verbessert werden, indem Saiffert, dem Klopstock'schen Grundsatze gemäß, nur gerade so viele und nur solche Buchstaben gebrauchen werde, als in der Aussprache gehört werden sollen; und endlich
4) sogar die Sprache selbst solle, mit mehr als Luthers Kühnheit, trotz Sprachgebrauch und veralteter Gewohnheit, als Gesetzgeber behandelt werden, um
sie teils einfacher, teils wohlklingender, teils richtige, d.i. übereinstimmender mit sich selbst zu machen.
1804 soll sein großes Werk erscheinen, auf das er sich an XIII in einem Brief bezieht. Doch bei der Auslieferung scheint es zu Verzögerungen gekommen zu sein. Jedenfalls hat CRAMER, um wenigstens die wichtigsten historischen Informationen daraus einem breiteren Publikum bekannt zu machen, diese in deutschen Zeitschriften zum Abdruck gebracht:
- (Posselt's Europäische Annalen ,Tübingen 1804, 3. Band, 11.Stück, IV.: Robespierre der Republikaner!, S.180-196, und dann
- ebd. 1805, 6.Stück, S.247-300, III. Schreiben des Bürgers C.F.Cramer an den Herausgeber der politischen Annalen über den in dem XIIten Stücke derselben 1804 eingerükten Artikel: Historische Beleuchtung des Aufsatzes: Robespierre der Republikaner / nebst / einem ferneren Beytrage zu den Proben der Ansichten über verschiedene merkwürdige Personen der Revolution und den Charakter des
damaligen Hofes von Dt. Saiffert; dargestellt in seinem Berichte über die Krankheitsgeschichte der Prinzessin Lamballe
- in derselben Zs. 1805, 9.Stück, S.264-278, V.: Treue Geschichtserzählung einer Begebenheit aus der Schrekenszeit. (Aus einem Manuscripte von Madame Grandjean*, von C.F.Cramer.)
Eine heftige Reaktion wegen der Beschuldigung Robespierres kam postwendend aus der Schweiz von Usteri (Europäische Annalen, 1804, 12.Stück, S.256-259: Historische Beleuchtung des im eilften Stük (1804) der europäischen Annalen enthaltenen Aufsazes: "Robespierre der Republikaner!", unterzeichnet:"Z[ürich] 2.I. 805. U[steri].)
Als das medizinisch-autobiographische Werk dann endlich erschienen ist, läßt Christoph Wilhelm Hufeland, der sich als Herausgeber der "Neuesten Annalen der französischen Arzneykunde und Wundarzneykunde" schon im Band 1 (Leipzig 1791, S.XIIff. gegen die Mode werdende Verdeutschung von lateinischen Kunstwörtern gewandt hatte, in den "Allgemeinen medizinischen Annalen des 19. Jahrhunderts auf das Jahr 1803 , S.397 /S.393-397/ einen Auszug eines Schreibens aus Paris vom 23.Germ.J.X. einrücken, in dem es heißt:
"Ich muß das deutsche medizinische Publikum auf ein bald hier erscheinendes, wichtiges Werk von Dr. SAIFFERT, einem Deutschen, aufmerksam machen. Dieser Arzt ist seit mehr als 30 Jahren hier, und erlebte eine so glänzende praktische Laufbahn, daß sie gewiß in neuern Zeiten ohne ihres gleichen ist. Auch waren ihm deswegen die französischen Ärzte so gram, daß er durch ihre heimliche Machinationen öfters in Lebensgefahr war. Das Werk wird merkwürdige Krankengeschichten enthalten. Es werden dazu eigne Lettern geschnitten, die mit den Ungerischen ÄÜhnlichkeit haben. Es wird in einem eignen Deutsch, das gar keine fremden Worte borgt, das alle deutsche Laute ohne Ausnahme durch eigne Buchstaben ausdrückt, erscheinen. Dr. M-y
Nach Saifferts Tod wickelte der zu diesem Zeitpunkt noch vermögende ex-Schweizer Rudolph-Emmanuel HALLER (1747-1833, vgl. etwa ADB 10, S.437f) die Erbschaftsangelegenheiten ab. Doch lassen sich in dessen Nachlaß keine Saiffert-Hinweise finden.
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Normdaten
VIAF: 309685819
GND: 1055368418
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