Marie-Gabrielle Capet

* 06.09.1761 in Lyon
† 01.11.1818 in Paris

Marie-Gsbrielle Capet wurde am 08.09.1761 in Lyon als Tochter eines Bediensteten in ärmlichen Verhältnissen geboren.

Ihr Talent als Zeichnerin fiel schon früh auf und sie wurde im Jahre 1781 Schülerin von Adélaïde Labille-Guiard. Zu ihren Mitschülerinnen gehörten Marie-Victoire Davril und Carreaux de Rosemond. Erste Selbstportraits in Öl fertigte sie bereits im Jahre 1783 an. Und nachdem sie 1785 in der Ausstellung »de la Jeunesse« erste Arbeiten von ihr gezeigt wurden, sandte sie zwei Arbeiten zum Salon »de la Correspondance« und konnte 1786 dort ausstellen. In der Folge erhielt sie erste Aufträge.

Sie gehörte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts zu den bedeutendsten Künstlerinnen, die sich in Paris als Künstlerin durchsetzen konnte. Zwischen Capet und Labille-Guiard entstand eine lebenslange Freundschaft. So gilt Capet auch als eine der wenigen Schülerinnen, die sich eine eigenständige Karriere aufbauen konnte.

Schon sehr früh wurde die angehende Malerin für ihre fein ausgeführten Porträts in Öl sowie Miniaturen gelobt. So überzeugte sie durch ihre Charakterdarstellungen sowie eine detailgetreue Wiedergabe der Physiognomie. Im Jahre 1814 versuchte sie sich auch in der Historienmalerei und schuf beispielsweise eine mythologische Darstellung von Hygieia, Göttin der Gesundheit, welche sie dem Doktor Moreau de la Sarthe anbot.

Ihre Arbeiten waren ab 1781 mehrfach in den Pariser Salons zu sehen. Als sie im Jahre 1781 erstmals auf am Salon ausstellte, zollte man ihr große Anerkennung. So wurde die junge Künstlerin in der französischen Öffentlichkeit bekannt man schätzte ihre auf Elfenbein gemalten Miniaturen auch während der Revolutionszeit und des Empire.

Zusammen mit Labille-Guiard und deren Schülern setzte sich Capet für die Verbesserung der Rechte von künstlerisch tätigen Frauen ein. Gleichzeitig veränderte sich durch den Wegfall des Adels als Auftraggeber die wirtschaftliche Situation der Künstlerinnen. Erst während des Empire konnte sie neue Auftraggeber in bürgerlichen Kreisen und den neu aufstrebenden Adel des Empire gewinnen.

Nach dem Tod Labille-Guiards im Jahre 1803 führte sie dad künstletische Erbe ihrer Lehrmeisterin fort und verschrieb sich ganz der Malerei. Neben der künstlerischen Qualität dokumentiert Capets Werk auch die Rolle der Frauen in der französischen Kunstwelt des 18. Und frühen 19. Jahrhunderts.

Sie verkörperte das künstlerische Selbstverständnis einer Frau, die trotz gesellschaftlicher Schranken Anerkennung erlangte und zugleich ein Zeitzeugnis für den Übergang von der höfischen Kultur des Ancien Régime hin zu einer bürgerlich geprägten Kunstauffassung hinterließ.

Marie-Gabrielle Cspet starb am 01.11.1818 unverheiratet in Paris.

Noch heute finden sich ihre Arbeiten in bedeutenden Sammlungen und Museen, wie dem Louvre oder dem Musée Carnavalet.

Normdaten

VIAF: 71662855

GND: 122258134

LCCN: nr2002013066